Schimmelpilze sind in Form ihrer Verbreitungseinheiten (Sporen und Konidien) allgegenwärtige Organismen, welche uns überall in der Luft, im Freien wie auch in Gebäuden, umgeben. Die mikroskopisch kleinen Sporen dringen mit den durch kleinste Temperaturunterschiede bewirkten Luftzirkulationen (Konvektionsströmen) in alle Ritzen und Spalten und setzen sich auf allen Oberflächen ab. Sie ernähren sich von abgestorbenen pflanzlichen und tierischen Teilen und begnügen sich oft schon mit solchen organischen Resten, welche in Form von Staub überall in Gebäuden und im Freien zu finden sind, so auch an Tapeten oder gestrichenen Decken und Wänden. Ihre Anforderungen an die Umweltbedingungen liegen bezüglich der Temperaturen zwischen minimal 0° C und maximal 40° C (bei einigen tropischen Arten wie Mucor pusillus maximal 60° C). | ![]() |
Auf hohe Temperaturen reagieren sie in der Regel empfindlicher als auf niedrige, doch können sie auch Extremtemperaturen in Form ihrer Sporen (oder Konidien oder Sklerotien) in inaktivem Zustand überdauern. Sie bevorzugen pH-Werte ihrer Substrate (Unterlagen, auf welchen sie saprophytisch, also tote Substanzen zersetzend, leben) zwischen 4,5 und 6,5, also den schwach sauren Bereich, doch gibt es auch Arten, welche noch bei Werten von 2,0 im sauren oder 8,0 im alkalischen Bereich leben können. Viele der Schimmelpilzarten sind sogar in der Lage, den pH-Wert ihrer Umgebung durch ausgeschiedene Stoffwechselprodukte aktiv zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Allerdings benötigen sie für die Keimung ihrer Sporen, also den Beginn ihrer eigentlichen aktiven Wachstumsphase, hohe relative Luftfeuchtigkeitswerte. Steigt die Luftfeuchtigkeit, dann erhöht sich auch ihre Wachstumsgeschwindigkeit, und sie sind unter günstigen Bedingungen in der Lage, innerhalb von 24 Stunden einen schimmeligen Belag auszubilden, welcher flockig, samtig oder watteartig und oftmals später durch die Konidien kräftig gefärbt sein kann. | ![]() |
Normalerweise liegen die Werte der Luftfeuchtigkeit in den Wohnungen weit unterhalb dessen, was die Schimmelpilze benötigen, doch gibt es Stellen, wo sich Feuchtigkeit halten oder niederschlagen (kondensieren) kann. Das sind vor allem schlecht gelüftete Ecken im Bad, in der Küche, im Schlafzimmer, auch hinter Möbeln, wenn diese zu dicht an der Wand stehen. Wo zwei Außenwände unter dem Dach aufeinanderstoßen, schlägt sich oft die Feuchtigkeit der Luft nieder und führt zu Schimmelpilzbefall. Hier geht das gleiche vor sich, was auch passiert, wenn man eine Bierflasche aus dem Kühlschrank nimmt und auf den Küchentisch stellt. Es bilden sich Wassertropfen, weil die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit an der kalten Oberfläche ausfällt ("kondensiert"). Ebenso bilden sich Schimmelpilzrasen auf Wänden und Decken, welche durch eindringende Nässe (Schlagregen, Nässe durch undichte Dächer, Durchnässungen nach Überschwemmungen) durchfeuchtet sind. | ![]() |
Der Begriff "Schimmelpilze" umschreibt eine Gruppe von über 100.000 verschiedenen Arten von Pilzen, welche sich zwar in der für unser Auge sichtbaren ("schimmeligen") Erscheinungsform ähneln, die aber systematisch in unterschiedliche Pilzgruppen gehören. Normalerweise gehören die Schimmelpilze als Saprophyten alle zu den bodenbewohnenden Pilzen, wo sie abgestorbene tierische und pflanzliche Materialien weiter zersetzen und so dem natürlichen Kreislauf zuführen, doch gibt es auch Parasiten unter den Schimmelpilzen, welche lebende Pflanzen oder Tiere befallen. |
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